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Revitalisierung des Schlossparks 2025

Förderung der Revitalisierungsmaßnahme

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumplanung (BBSR) startete 2021 einen Aufruf, um Projekte zur Anpassung der grünblauen Infrastruktur an den Klimawandel zu fördern. Die damalige Bundesregierung hatte dazu das Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ aufgelegt. Gemäß den Ausschreibungsunterlagen (Merkblatt zur Projektförderung) waren förderfähig „… vegetabile und bauliche Investitionen sowie investitionsvorbereitende, begleitende und konzeptionelle Maßnahmen in urbanen Grün- und Freiräumen, die die grünblaue Infrastruktur in ihrer Vitalität und Funktionsvielfalt erhalten und weiterentwickeln. Die Investitionen sollen einen Beitrag zur CO2-Minderung und/oder zur Verbesserung des Klimas in urbanen Räumen leisten. Die öffentliche Zugänglichkeit ist daneben eine wesentliche Voraussetzung.“

Im März 2021 reichte die Stadt eine Projektskizze zur Revitalisierung des Parks Börnichen beim BBSR ein. Die Maßnahme sollte bei einer 90prozentigen Förderung einen finanziellen Gesamtumfang von 100.000 € (10.000 € Eigenmittel & 90.000 € Fördermittel) haben. 

Der Haushaltsausschuss des Bundestages wählte das Oederaner Projekt im Juni 2021 zur Förderung aus. Die Höhe des Zuschusses wurde auf 75.000 € festgesetzt. Daraufhin beschloss der Stadtrat der Stadt Oederan am 23. August 2022, die Revitalisierung im Park Börnichen in einer finanziellen Gesamthöhe von 84.000 €. Am 8. November 2022 übermittelte das BBSR der Stadt Oederan den Zuwendungsbescheid.


Ausgangssituation 

In ihrem Förderantrag beschrieb die Stadt Oederan die Ausgangslage wie folgt: „Die waldartige Parkanlage im landschaftlichen Stil weist einen alten Gehölzbestand auf, der aufgrund des Klimawandels in den letzten Jahren immer mehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Durch Stürme, umgestürzte Bäume, abgebrochene Kronenteile, zunehmende trockenheitsbedingte Schädigungen an Gehölzen sowie die damit verbundene Sperrung und Verbrachung von Teilbereichen des Parks bewirkten, dass die Leistungsfähigkeit hinsichtlich der klimarelevanten und sozialen Funktionen wesentlich gemindert wurden und zukünftig ohne nachhaltige Revitalisierung vermutlich noch weiter gemindert werden.“

Als Ziele wurden ausgegeben: Die historische Parkanlage im Hinblick auf ihre ökologischen und sozialen Funktionen unter sich verändernden Klimabedingungen wiederzubeleben und zu erhalten. 


Projektgebiet

Aufgrund der beschränkten finanziellen Ressourcen war es nicht möglich, den gesamten Schlosspark in die Revitalisierungsmaßnahme einzubeziehen. Die Stadt Oederan musste sich auf einen zirka drei Hektar großen Projektbereich (Projektbereich 1-1) beschränken. Der Bereich erstreckte sich rechts und links von der Waldbühne. Er ist in der unten abgebildeten Skizze grün dargestellt.


Baumaßnahme im Schlosspark

Die Stadt Oederan beauftragte mit der Planung der Maßnahme im Park Börnichen das Ingenieurbüro Thomas Schädlich. Das Büro hatte 2013 bereits die Rahmenkonzeption zur Anlage vorgelegt. Entsprechend konnten planungsseitig vorhandene Synergien genutzt werden. Mit der Baumaßnahme wurde die Fa. Baumdienst und Forstservice Thomas Kermer aus Gornau beauftragt. Das Unternehmen arbeitete von Oktober bis Dezember 2025 im Park. Ausschreibungsgemäß pflegte es in dieser Zeit ausgesuchte Großgehölze, führte Kronensicherungen durch, rodete Strauchbestand, pflanzte Bäume und erledigte Sanierungsarbeiten an den Parkwegen. 


Pflege, Revitalisierungsmaßnahmen und Kronensicherung von Großgehölzen

Pflege- bzw. Revitalisierungsmaßnahmen wurden an insgesamt 52 Großgehölzen durchgeführt. An vier ausgewählten Bäumen nahm die Fa. Kermer zudem Sondermaßnahmen vor – etwa Kroneneinkürzung oder Kronensicherung. 

Zu den Revitalisierungsmaßnahmen gehörte in erster Linie der fachgerechten Verschnitt der Gehölze. Die Fa. Kermer entfernte an den Bäumen abgestorbene, kranke und überkreuzte Äste. Die Schnitte sollen dazu beitragen, die Krone der Bäume zu durchlüften und etwaigen Krankheitsdruck zu reduzieren. Fachgerecht erledigt unterstützen sie gewöhnlich den Wiederaustrieb „schlafender Knospen“ und stabilisieren die Astwerks- bzw. Baumstruktur. In der Folge kann sich ein dichteres Kronendach ausbilden und das Gehölz die Photosynthese besser realisieren.


Rodung des Strauchbestandes

Im Projektgebiet wurden zirka 800 Quadratmeter Strauchbestand und Wildwuchs beseitigt. Als Konkurrenzvegetation beeinträchtigte dieser den bestehenden Baumbestand. Er hätte sich darüber hinaus negativ auf die neu gepflanzten Bäume ausgewirkt. Unmittelbares Ziel auch dieser Handlungen war es, ein vitales Wachstum der alten und neu gepflanzten Gehölze zu unterstützen. 


Neupflanzungen

Innerhalb des Projekts wurden im Schlosspark insgesamt 26 Bäume gepflanzt – fünf Laub- und 21 Nadelbäume. Die Stadt Oederan wählte dabei gezielt Gehölze, die veränderten klimatischen Bedingungen standhalten. Bei den Laubbäumen wählte sie Winterlinden. Als Nadelbäume wurden Weymouthkiefer, Küstentanne und Europäische Lärche gepflanzt. 

Die neu gepflanzten Bäume sollen nicht allein den Park erhalten. Haben Neupflanzungen von Gehölzen doch vielfältige positive Wirkungen. Sie tragen zu Klimaschutz, Biodiversität, Landschaftsgestaltung, Bodenschutz und Lebensqualität bei. Sie sind nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch kulturell und städtebaulich bedeutsam.

Das Programm, das die Revitalisierung des Parks unterstützte, legte besonderen Wert auf die Klimaschutzrelevanz des Projektes. Den 47 Neupflanzungen kommt dabei außerordentliche Bedeutung zu. So tragen Neupflanzungen von Gehölzen schon allgemein erheblich zum Klimaschutz bei, da die Gehölze CO₂ aus der Atmosphäre binden und lokale Klimaregulation unterstützen.


Wegebau

Das Projekt beschäftigte sich geringfügig auch mit der Wiederherstellung eines Teils des Weges im Park. Durch die Revitalisierungsmaßnahmen und das dazu eingesetzte schwere Gerät kam es zu Beschädigungen, die mittels wasserdurchlässiger natürlicher Materialien ausgebessert wurden.

Ansprechpartner

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SB Wirtschaft und Tourismus
Dr. Marco Metzler
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